Bin ich durstig – nach Leben?   *Jahreslosung 2018

Bin ich durstig – nach Leben?   *Jahreslosung 2018

5. Januar 2018 0 Von treffpunktfreiheit

Wie ich am Anfang schon sagte, — die Karten auf jedem Stuhl sind für Sie, die dürfen Sie gerne mitnehmen. Schauen Sie doch jetzt einmal darauf, was das steht: ?

»Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.«

[Offenbarung 21,6b (L)]

War von Ihnen schon mal jemand so richtig durstig?  So ausgetrocknet, dass er viel um einen Schluck Wasser gegeben hätte? ??Ich kenne das nur in etwa, ich hab fast immer eine Flasche mit etwas zu trinken dabei, weil ich viel Durst habe. ?

Hm, wer ist hier eigentlich gemeint mit dem „Durstigen“? ?Wer ist „durstig“? Sind Sie der „Durstige“? Bin ich die „Dustige“? Bist du der „Durstige“? ??
Und was für ein Durst ist hier gemeint?  Der Durst nach Wasser? Nach Alkohol?  Ist vielleicht ein anderer Durst gemeint? ?Es heißt ja hier „von der Quelle des  lebendigen  Wassers“, es hat also was mit Leben zu tun.

Durst kann sich anfühlen wie eine große Sehnsucht, eine tiefe, elementare Sehnsucht. Manchmal scheuen wir uns, eine Sehnsucht in uns wahrzunehmen. Und versuchen, dieses diffuse Ziehen in uns mit etwas zu stillen, was näher liegt, das vielleicht leichter zu haben ist.
Ich möchte Sie jetzt einladen, etwa eine Minute lang,  in sich zu gehen und sich zu fragen, zu spüren:  „Nach was habe ich Durst in meinem Leben?“ ?

# Musik an_weiter:  Dappy TKeys – … 1 min

Wer jetzt in der Stille etwas entdeckt hat, wonach er Durst verspürt, kann sich das ja nachher für sich aufschreiben.

Bibel

Nun schauen wir mal, was Gott in der Bibel sagt zum ‚lebendigen Wasser‘ und zum ‚Durst‘.

(1)

In den verschiedenen Übersetzungen wird das ‚Lebendige Wasser‘ auch „Wassers des Lebens“ [ELB, SL, EÜ, NL], oder „Wasser aus der Quelle des Lebens“ [HfA, GN, NeÜ, NGÜ] oder auch „Lebenswasser“ [ZÜ] genannt. „Lebenswasser“ – das darf man sich auf der Zunge zergehen lassen; Ich würde sagen, Lebenswasser ist Wasser, das zum Leben hilft.

Darauf deutet es hin. Denn wir haben es vorhin im Psalm miteinander gebetet haben [42,2-3a]:
»Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele, Gott, nach dir. Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.« J
Okay, –  hier wird der Durst nach frischem Wasser gleichgesetzt mit dem Durst nach Gott, nach dem lebendigen Gott!  Hier lechzt jemand nach Gott. ?

(2)

In der Lesung, die wir vorhin hörten, geht es noch einen Schritt weiter. Dort sagte Jesus:
»Wer aber von dem Wasser trinkt, das Ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben.«[1]

Heißt das nicht: Das, was Jesus uns gibt, stillt wirklich und nachhaltig unseren Durst?
Wenn wir nun noch einmal in die Jahreslosung schauen, da heißt es:  Gott will uns geben von der Quelle des lebendigen Wassers. Eine Quelle ist per Definition etwas, das dauerhaft, das immer sprudelt. Damit können wir die obige Frage beantworten: Ja, das, was Jesus uns geben möchte, stillt wirklich nachhaltig Durst!

(3)

Und, schauen Sie, Jesus lädt uns ein, ganz klar und einfach:
»Wer Durst hat, der komme zu Mir und trinke!«  in Joh 7, 37 [LU/EÜ]
Ist das nicht wunderbar? Ganz klar, ganz einfach: »Wer Durst hat, der komme zu Mir und trinke.«

(4)

Und was ist das eigentlich, was Jesus uns geben will? Im Psalm lechzte jemand nach Gott selbst. So lesen wir es auch in der Offenbarung, dem letzten Kapitel der Bibel:
»Und er zeigte mir einen reinen Fluss [Strom] vom Wasser des Lebens, klar wie Kristall, der ausging vom Thron Gottes und des Lammes.« [Offb 22,1]  Das ‚Lamm‘ ist eine Bezeichnung für Jesus.
Wow, – das Lebenswasser fließt aus Jesus heraus, Jesus selbst ist das lebendige Wasser! ?

(5)

Ein 5ter Aspekt ist, dass wir das Wasser, das zum Leben führt, umsonst  bekommen, so, wie es in der Jahreslosung heißt, also ohne Gegenleistung. Das wurde schon im Alten Testament, im Buch Jesaja, verbürgt:
»Auf, ihr Durstigen, alle, kommt zum Wasser! Und ihr, die ihr kein Geld habt, kommt, kauft und esst! Ja, kommt, kauft ohne Geld und ohne Bezahlung Wein und Milch!«  [Jesaja 55,1 ELB]

(6)

Nicht gering zu achten ist auch, dass Gott sich festlegt. Er sagt ganz klar: »Ich will.« Bzw. in anderen Übersetzungen: »Ich werde.«  Das bedeutet, es liegt nicht an Gott, wenn wir kein ‚Lebenswasser‘ haben, denn Er will.  Und wenn wir wollen, wird Er es uns geben. Darauf haben wir Sein Wort. ?

Zeugnis

Zum Abschluss möchte Ihnen noch etwas von dem Durst erzählen, den ich in meinem Leben empfunden habe.
Vor etwa 20 Jahren kam ich zum Glauben an Gott und an Jesus Christus. Damals in einer schwierigen Lebenssituation. Ich erinne mich gut daran, dass ich so ziemlich von Anfang meines Glaubenslebens an den Gedanken hatte: „Es kann ab jetzt nur besser werden. Ich will in meinem Leben froh und glücklich werden.“ ?Jetzt, im Nachhinein, würde ich diese Haltung als großen Hunger bezeichnen, als Hunger nach einem gelingenden Leben.
Und Gott nahm mich an die Hand: Es gelang einiges in meinem Leben, was mich froh machte. Aber es gab auch vieles, was sehr schwer und schmerzhaft war. Ich empfinde es als Gnade, dass in dieser ganzen Zeit mein Wunsch nach Glück, ja, dieser starke Hunger nach Leben, nicht verschwand, sondern sich immer wieder meldete. Obwohl sich äußerlich sichtbar kaum etwas zum Guten veränderte.
Was sich aber änderte, war in meinem Inneren. Ich riskierte es, mein Vertrauen immer mehr in Jesus Christus zu setzen. Ich ging immer wieder das Wagnis ein, den Worten Gottes in der Bibel Glauben zu schenken.  Und was passierte? Mein Hunger nach Leben wich langsam einem Durst nach Jesus selbst. Es gab etliche Situationen, in denen ich betete : „Jesus, ich will nicht mehr dieses oder jenes. Ich will nur noch Dich!“ ?Ist Ihnen aufgefallen, dass ich zuerst von einem ‚Hunger‘ – nach Leben – sprach und dann von einem ‚Durst‘ – nach Jesus? Ich erlebte es wirklich so: Einen Hunger kann man eine ganze Weile aushalten, man kann ihn auch unterdrücken, und hungern – bei einer Diät, zum Beispiel. Aber Durst ist elementar, man kann ihn nicht lange unterdrücken. So war das auch mit meinem Durst nach Jesus: Ich brauchte Ihn wirklich, jetzt und sofort. Seinen Frieden, Seinen Trost, Seine Zuversicht!
Und, was glauben Sie? Ich würde das nicht erzählen, wenn es ungünstig ausgegangen wäre. Jesus hat meinen Durst nach Ihm selbst immer beantwortet, Er gab Sich mir, immer wieder. Und mir ging es von mal zu mal besser. Ein Ziel, für das ich jahrelang betete, ist vor kurzem erfüllt worden: Lebensfreude zu haben. Jeden Morgen nun, wenn ich aufwache, freue ich mich. Ich freue mich, dass Jesus schon da ist. Und weil ich weiß, dass Jesus da ist, freue ich mich auf den Tag, der vor mir liegt. Weil der in jedem Fall gut wird.

Abschluss, Ausblick

Jetzt haben wir einen Einblick bekommen, was die diesjährige Jahreslosung für uns bereithält. Wie sie uns anregen kann, uns nach einem lebendigeren Leben auszustrecken.

Mit einer heimlichen Freude möchte ich noch diesem Thema ein Sahnehäubchen aufsetzen. Mit Hilfe der Worte Jesu in Joh 7, Vers 38. Dort sagt Er:
»Wer an Mich glaubt, von dem sagt die Schrift, dass aus seinem Innern Ströme lebendigen Wassers fließen werden.« [EÜ]
Das bedeutet:  Aus uns selbst kann Lebendiges Wasser fließen, Lebenswasser für andere Menschen. Ich finde, das zeigt einmal mehr den Wert, den Gott uns beimisst.

Zusammenfassend wollen wir uns vorstellen:
Ja, Jesus ist das lebendige Wasser.  Ja, Er wird unseren Durst nach Leben stillen. Ja, unser Durst wird nachhaltig gestillt. Ja, wir bekommen es umsonst.
Und jetzt noch: Ja, auch aus unserem Innern werden Ströme lebendigen Wassers fließen, – wenn wir unser Leben mit Jesus Christus leben.

Amen.

[1] Hier mit den Worten der katholischen Einheitsübersetzung [Joh 4,13]