Habe ich Hoffnung?

Habe ich Hoffnung?

21. August 2018 0 Von treffpunktfreiheit
  • „Habe ich Hoffnung?“ – wie bin ich auf dieses Thema gekommen?
  • Vor etwa zwei Wochen ging’s mir ziemlich schlecht. Ich hatte eine Verletzung erfahren von einem Menschen, von dem ich das nicht erwartet hatte.
  • Meine Gedanken kreisten darüber – zogen weitere negative Gedanken mit sich, u.a. einige Ängste – irgendwie immer enger ziehen – Vermutlich kennt das der eine oder andere auch….
  • Irgendwann… ich fühlte mich so elend, dass ich gar keine Perspektive mehr sah.
    In dem Moment war mir sogar bewusst, dass ich keine Hoffnung mehr hatte, aus diesem ‚Loch‘ wieder rauszukommen.
  • schrieb ich an zwei Glaubensschwestern mit dem Handy eine Nachricht: „Ich habe keine Hoffnung mehr, bitte betet für mich…“
    keine halbe Stunde später begann die Hoffnung in mir wieder zu sprießen, und ich konnte mich wieder meinen Aufgaben widmen.
  • Wenige Tage später telefonierte ich mit einer Freundin. Sie steckte in einem ähnlichen hoffnungslosen Tal wie ich einige Tage vorher. – wieder heraus
  • Dann kam mir die Idee: Vielleicht gibt es noch mehr Menschen, die ab und zu von Hoffnungslosigkeit betroffen
    Voilà, – da ist das Predigtthema: „Habe ich Hoffnung?“

Was sagt das Wort Gottes zu ‚Hoffnung‘?

Wow: in Luther 120 x ‚Hoffnung‘ plus 36 x ‚hoffen‘, das bedeutet, in über 150 Versen in der Bibel[1] wird von Hoffnung gesprochen. Im Vergleich dazu: Das Wort ‚Liebe‘ 219 mal[2].

Bibelstellen, im AT

  • die schönsten aus den Psalmen und den Sprüchen. Lehnen Sie sich einfach zurück und genießen Sie sie!

»Wohl dem, der seine Hoffnung auf den Herrn setzt.« Ps 40,5

»Aber sei nur stille zu Gott, meine Seele; denn Er ist meine Hoffnung… Hofft auf ihn allezeit, liebe Leute, schüttet euer Herz vor ihm aus; Gott ist unsre Zuversicht.« Ps 62, 6.9

»Stütze mich nach Deiner Zusage, so werde ich leben. Lass mich nicht beschämt werden in meiner HoffnungPs 119,116 ELB

»Denn es gibt (für dich) sicher noch eine Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht enttäuscht werden.« Spr 23,18 MEN

Bibelstellen, im NT

»Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und mit allem Frieden im Glauben, damit ihr reich werdet an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes.« Röm 15,13 EÜ

»Freut euch in der Hoffnung, seid geduldig in der Bedrängnis,
beharrlich im Gebet!« Röm 12,12

»Weil wir eine so große Hoffnung haben, treten wir frei und unerschrocken auf.« 2Kor 3,12 NGÜ

»[3]Hoffnung, die man sieht, ist keine Hoffnung, denn was kann man hoffen, was man sieht? Wenn wir aber hoffen auf das, was man nicht sieht,
so warten wir darauf mit Geduld.« Röm 8,24.25

Auf was sollen wir Hoffnung haben?

Ich denke, Gott möchte, dass wir Hoffnung haben auf Sein Eingreifen, auf Seine tätige Liebe in unserem Leben.

Die Bibel benennt aber auch eindeutig eine andere Kategorie von Hoffnung, die wir haben sollen: • Auf die ewige Gemeinschaft mit Gott im Himmel nach unserem Tod; • auf unsere Auferstehung; • auf das Erleben der Herrlichkeit Gottes. Und letzteres auch schon zu unseren Lebzeiten.

»Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! In Seinem großen Erbarmen hat Er uns neu geboren und mit einer lebendigen Hoffnung erfüllt. Diese Hoffnung gründet sich darauf, dass Jesus Christus vom Tod auferstanden ist. Sie richtet sich auf das neue Leben, das Gott schon jetzt im Himmel für euch bereithält.« 1Petrus 1, 3.4 GNB

Ja, auch das…Gott weiß um alles:

»Hoffnung, die sich verzögert, ängstet das Herz;
wenn aber kommt, was man begehrt, bekommt es neues Leben.« Spr 13,12

Ist Hoffnung wichtig?

Wissen Sie eigentlich, wie wichtig Hoffnung ist?

Sie kennen bestimmt den Vers aus 1.Kor 13,13:

»Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei;
aber die Liebe ist die größte unter ihnen.«

Glaube, Hoffnung, Liebe, in diesem Dreiklang. Glaube, das ahnen wir, ist ein wichtiger Begriff. Kein Mensch kann ohne Glaube leben, Glaube an irgendetwas oder irgendeinen, das trägt. Liebe, sagt Paulus, ist am größten. Auch das können wir aus unserer Erfahrung sicher nachvollziehen.
Die Hoffnung steht dazwischen, sozusagen als Bindeglied zwischen Glaube und Liebe.

„Die Hoffnung stirbt zuletzt.“

Wenn dieser Satz wahr ist, und wir betrachten ihn mal von dem hinteren Ende aus, dann hätten – meiner Meinung nach – viele Selbsttötungen nicht stattfinden müssen, wenn diese Menschen ein bisschen Hoffnung gehabt hätten.

Persönliches Beispiel

Meine große Hilfe in schweren Zeiten   > die letzten beiden Bibelverse:

»Es ist aber der Glaube ein zuversichtliches Vertrauen auf das, was man hofft, ein festes Überzeugtsein von Dingen, die man mit den Augen nicht sieht.« Hebr 11,1 (MEN)

»Wo keine Hoffnung war, hat [Abraham] voll Hoffnung geglaubt,
dass er der Vater vieler Völker werde, gemäß der Zusage:
So zahlreich werden deine Nachkommen sein.« Röm 4,18

Zum Schluss möchte ich Ihnen ein persönliches,aktuelles Beispiel erzählen von erfüllter Hoffnung.

  • Eine Eigenschaft bei mir,
    durch die ich schon etlichen Menschen weh getan habe; • von der ich weiß, dass Gott sie nicht möchte an mir, und ich möchte sie auch nicht an mir; • und – für deren Verschwinden ich schon einige Jahre am beten bin.
  • Kürzlich für eine Woche zu Besuch bei einer neuen Freundin in München. Kleine Wohnung, mitten in der Stadt. Viel gemeinsame Zeit.
  • Wir mögen uns wirklich gegenseitig und haben der anderen jeweils wirklich viel Wertschätzung entgegen gebracht. Und doch wurde dort diese meine ungelierbte Eigenschaft sehr deutlich sichtbar.
  • Meine Freundin litt Wir beteten sogar gemeinsam darüber. Aber es wurde bei mir nicht besser.
  • Auf der Heimfahrt im Zug fing es an: Die Erkenntnis, die mein Verstand schon lange hatte, ließ Gott langsam in meinem Herz ankommen.
    Abends formulierte ich dann schon für mich den Satz, an meine Freundin gerichtet: „Wenn du dich von mir zurückziehen möchtest, könnte ich das verstehen“.
  • Am nächsten Morgen gab ich Gott Gelegenheit, weiter in mir zu arbeiten. Und Er machte! Er überführte mein Herz derart, dass ich heftig weinen musste, weil ich mich zutiefst für mein Verhalten schämte. Das dauerte eine ganze Weile. Mir kamen immer wieder Menschen aus meiner Vergangenheit in den Sinn, die ich genau mit diesem Verhalten verletzt hatte.
  • Interessant war, dass ich die ganze Zeit parallel in mir drin auch Freude Nämlich Freude darüber, dass diese unschöne Eigenschaft nun endlich geknackt war. Ich fühlte mich echt so, als ob Gott eine dicke Schickt Beton, die um mein Herz lag, geknackt hat.
    Ja, so ist es. Gott hat endlich meine Gebete erhört und mich von dieser unangenehmen Eigenschaft befreit. Er schickte mir auch gleich Situationen, neues Verhalten zu üben. Aber das mache ich mit Freude.
  • In diesem Fall hat Gott die Hoffnung auf eine innere Verwandlung erfüllt. Genauso kann Er auch die Hoffnung auf eine äußere Veränderung erfüllen.

Alle Ehre sei unserm Herrn Jesus Christus. Amen.

[1] im NT 50 mal

[2] als Substantiv, als Verb und als Adjektiv

[3] »Denn wir sind gerettet auf Hoffnung hin.«