Liebt Gott mich?
Sie haben sicher alle die Kärtchen auf ihren Stühlen gesehen. „Schön, dass du hier bist“. Nun ist es nicht so, dass ich sie mit ‚du‘ ansprechen möchte. Es ist vielmehr so, dass Gott uns so nah ist mit Seiner Liebe, dass Er uns mit ‚du‘ anspricht.
Und darum soll es heute gehen, um die Frage: „Liebt Gott mich?“
Ich weiß nicht, wen von Ihnen diese Frage umtreibt, oder vielleicht ab und zu mal streift…
Ganz grob gesehen kann man die Menschen bezüglich dieser Frage in vier Gruppen einteilen:
1.) Die Menschen der ersten Gruppe sagen: Ob Gott mich liebt, – ist mir doch egal.
2.) Hm, ob Gott mich liebt, – ich würde es ja schon gerne wissen, aber ich weiß es nicht.
3.) Ja, ich weiß schon, dass Gott mich liebt, das steht ja in der Bibel. Aber mein Herz kann das nicht wirklich glauben.
4.) Jaaaa, es ist so schön, sich von Gott geliebt zu fühlen, – es gibt nichts Schöneres.
Übersichtlich: (1)Nicht – (2)Fragezeichen – (3)Kopf – (4)Herz
Zur (3.) Gruppe kann man noch sagen: Es gibt ja Menschen, die sagen, der weiteste Weg, den es gibt, ist der vom Kopf ins Herz. Ich denke, da ist was dran. Bis eine Erkenntnis unser Herz erreicht, und damit lebensverändernd wird, kann eine lange Zeit vergehen.
Wenn wir uns dem Thema stellen wollen, kann man es auch so verdeutlichen:
# Mit Gesten!
Von der Bibel her kommend kann das Wissen um Gottes Liebe in unseren Kopf, in unseren Verstand.
In einer zweiten Phase darf es vom Kopf in unser Herz sinken. Und dann wird es sehr wahrscheinlich in unserm Leben sichtbar werden.[1]
Zeugnis
Mich selbst hat die Frage der Liebe Gottes etliche Jahre lang beschäftig. Ich möchte Ihnen nun dazu kurz etwas von mir persönlich erzählen:
Die ersten Jahre, nachdem ich – als Erwachsene – zum Glauben gekommen war, habe ich nur zu Jesus gebetet. Ich konnte überhaupt nichts mit Gott als liebendem Vater anfangen. Ganz einfach, weil es außerhalb meiner Vorstellung war, dass ein Vater mich lieben könnte.
Als mir das bewusst wurde, wollte ich es gerne ändern, ich wollte an die Liebe Gottes, des Vaters, zu mir glauben. Ich erzählte Jesus immer wieder von meinem Wunsch. Und ich machte mich auf die Suche nach Hilfestellungen: Las Bücher über die Vaterliebe, besuchte Seminare zu dem Thema, und sprach mit anderen darüber. Jetzt, in der Rückschau, erkenne ich, was mir am effektivsten bei diesem Prozess geholfen hat. Es waren die Worte der Bibel, die mich erreichten, die Zugang fanden zu mir.
= Immer und immer wieder durfte ich die Worte Gottes, die von Seiner Liebe zu mir sprachen, lesen und mir selbst vorsagen. So dass ich sie immer mehr glauben konnte…
Aus dieser Erkenntnis heraus wollen wir uns heute anschauen: Was sagt die Bibel zu der Frage: „Liebt Gott mich?“
Schöpfung
Lassen Sie uns ganz vorne anfangen, bei der Schöpfung. Schon auf den ersten Seiten der Bibel, in der Schöpfungsgeschichte, wird Gottes große Liebe zu Seinen Menschen sichtbar:
1_ Dort legt Er Sein ganzes Ich in die Erschaffung des Menschen:
»Und Gott schuf den Menschen nach Seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.«[2]
Das ist reine, pure Liebe.
2_ Im weiteren Verlauf der Schöpfungsgeschichte berichtet uns die Bibel, wie es Gott ging jeweils am Ende der ersten fünf Schöpfungstage. Es heißt: »Und Gott sah, dass es gut war.«
Nur am Ende des sechsten Schöpfungstages, dem Tag, an dem Gott den Menschen geschaffen hatte, berichtet uns die Bibel: »Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.« (1Mo 1, 27)
Erst der Mensch, am Ende der Welt-Schöpfung geschaffen, bringt Gott dazu, Seine Schöpfung als ’sehr gut‘ zu empfinden. Das ist doch stark berührend, oder?
3_ Und es geht noch weiter: Als nächstes legt Gott einen wunderschönen und perfekten Garten namens Eden[3] an, auch Paradies genannt, damit sich Seine Menschen darin nur wohl fühlen sollten[4]. Seine Liebe war so vollkommen, dass Er nur das Beste, das Perfekte für Seine Menschen bereitstellte…
So viel erstmal zu Gottes Liebe zu uns, die schon in der Schöpfungsgeschichte sichtbar wird.
Sein Volk Israel
Eine weitere Schatz-Grube ist das Volk Israel, Gottes auserwähltes Volk.
»Wer euch antastet, tastet meinen Augapfel an.« vgl. Sacharja 2,12
Sehr viel von dem, was Gott zum Volk Israel, zu „Seinem“ Volk sagt, dürfen wir, die wir Seine Menschen, bzw. Seine Kinder sind, auf uns beziehen. Überall, wo ‚Israel‘ steht, dürfen wir unseren Namen einsetzen.[5]
Für mich ist ein zentraler Vers:
»Dich hat der Herr, dein Gott, erwählt, weil Er dich geliebt hat.«
Nochmal: »Dich hat der Herr, dein Gott, erwählt, weil Er dich geliebt hat.«[6]
1_ Gott sagt nun zu Israel (in Jesaja 43,4) etwas, das wir ganz und gar auf uns Kinder Gottes heute beziehen dürfen:
»Weil du in meinen Augen so wertgeachtet und kostbar bist und ich dich lieb habe«
– Das darf man sich auf der Zunge zergehen lassen. Oder besser: Ganz tief in sein Herz hineinsinken lassen.
2_Aber es kommt noch besser. Der allmächtige Gott, der Schöpfer des Universums sagt gleich danach: »Darum gebe ich Menschen an deiner Stelle und Völker für dein Leben.«
Wow !
3_Eine weithin bekannte Stelle über Seine wunderbare, unfassbar große Liebe zu uns finden wir im Buch Jeremia:
»Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.« (Jeremia 31.3)
Das bedeutet: Gott hat uns schon immer geliebt! Seit Er das erste Mal an uns gedacht hat, und uns mit diesem Gedanken sozusagen ‚ins Leben geliebt‘ hat, liebte Er uns.
Jesus
Jetzt wollen wir auch noch zu Jesus schauen, Gottes einzigem Sohn, der für unsere Sünden in den Tod gegangen ist:
Vorhin in der Lesung haben wir von Seiner Taufe gehört. Dort sagt Gott zu Jesus: »Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.« [Matth 3,17 ZÜ‘]
In der Rede vom Weinstock und den Reben sagt Jesus später:
»Wie der Vater mich geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt.« (Joh 15,9 ELB)
Auch das möchte ich wiederholen: Jesus sagt: »Wie der Vater mich geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt.«
So klar, so stark, diese Aussage.
Es gibt noch unzählige Stellen im Neuen Testament, wo Gottes Liebe durch Jesus Christus sichtbar wird. Hier nur noch eine davon:
»Und wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und ihr geglaubt. Gott ist Liebe.« (1Joh 4,16 ZÜ)
Abschluss
Jetzt haben wir einen kleinen Einblick bekommen, wie sehr der große Gott uns, Seine Menschen, liebt.
Bleibt vielleicht noch zum Abschluss die Frage zu stellen: Was wünscht sich denn Gott, wie wir auf Seine wunderbare Liebe zu uns reagieren? – Wen diese Frage beschäftigt, darf gerne nachher hier bleiben und das Gespräch mit uns suchen.
Reserve[7]
»Darin ist die Liebe Gottes zu uns sichtbar geworden, dass er seinen einzigen Sohn in die Welt sandte, damit wir durch ihn leben können.« 1 Joh 4,9 HfA‘
»Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.« Joh 3,16 EÜ‘
»Denn er selbst, der Vater, liebt euch, weil ihr mich liebt und glaubt, dass ich von Gott ausgegangen bin.« Joh 16, 27 SL‘
„Gott, der Vater liebt mich. Er liebt mich, weil ich Jesus liebe und nicht daran zweifle, dass er von Gott gekommen ist.“ [GN, Joyce Meyer]
Gottes Volk verschmäht Seine Liebe
»An Banden, wie sie für Menschen passen, habe ich sie an mich gezogen, an Seilen der Liebe, und mich so zu ihnen verhalten, dass ich das Joch an ihren Kinnbacken hochhob und mich zu ihnen neigte, um ihnen Nahrung zu reichen.« Hosea 11,4 ME
Er will mit Seiner Liebe nur Gutes für uns
1_ Unsere Angst vollständig vertreiben:
»Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus. Denn die Furcht rechnet mit Strafe; wer sich aber fürchtet, der ist in der Liebe nicht zur Vollendung gekommen.« 1 Joh 4, 18 ZÜ‘
[1] Kopf – wissen, aus der Bibel. Das Wort Gottes sagt es uns.
Herz – wissen, in das Leben. In unserem Leben wird es sichtbar.
[2] 1Mo 1,27 ELB
[3] Eden bedeutet aramäisch „Wonne, Lieblichkeit”; griech. paradeisos bedeutet „Garten“
[4] 1Mo 2,8
[5] Die Einzigartigkeit Israels formuliert König David in einem Gebet: »Und wer ist wie dein Volk Israel, die einzige Nation auf Erden, für die Gott hingegangen ist, sie sich zum Volk zu erlösen, um dir einen Namen zu machen?« [1Chr 17,21]
[6] Das sagt Gott in 5 Mo 7, 6.8. Er sagt es dort zu seinem geliebten und auserwählten Volk Israel.
»Denn du bist ein heiliges Volk dem Herrn, deinem Gott. Dich hat der Herr, dein Gott, erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind. Nicht hat euch der Herr angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wärt als alle Völker – denn du bist das kleinste unter allen Völkern –, sondern weil Er euch geliebt hat.«
[7] Röm 8, 38-39 »Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.«