Wer ist Jesus für mich?

24. April 2018 0 Von treffpunktfreiheit

Als Lehrer lernt man, die Kinder, die Menschen dort abzuholen, wo sie wissens- oder erfahrungsmäßig stehen. Das nennt man „Anknüpfen an die Vorerfahrungen“. Wenn man an diesen Vorerfahrungen dann anknüpfen kann, sind die Schüler viel eher bereit, mitzugehen in neues Terrain, in neue Lern-Themen. So was ähnliches hab ich für heute auch vorbereitet. Keine Angst, es gibt keinen Test, der benotet wird.

Das Thema der Predigt habe ich genannt: Wer ist Jesus für mich? Mit ‚mich‘ sind wir alle gemeint, ich und Sie, jeder einzelne. Mit der Predigt möchte ich Sie heute anregen, sich mit dieser Frage zu beschäftigen „Wer ist Jesus für mich?“

Und, wie in der Schule, wo man an die Vorerfahrungen anknüpft, möchte ich Ihnen jetzt hier die Möglichkeit zu geben, sich zu fragen: „Ja, wer ist denn eigentlich Jesus für mich?“ Sie werden gleich etwas Zeit haben, darüber nachzudenken. Und als kleine Hilfe habe ich *Zettel vorbereitet mit möglichen Antworten auf diese Frage.

Jesus ist für mich …

[  ] … hm, noch nie drüber nachgedacht.
[  ] … ein Mensch, der mal gelebt hat.
[  ] … ein Prophet, er sagte Interessantes.
[  ] … ein Teil der Dreieinigkeit.
[  ] … der Zugang zu Gott.
[  ] … mein Retter & Gott.
[  ] ……………………………………………….
Wenn eine der Antworten bei Ihnen zutrifft, können Sie sie ankreuzen. Falls keine Antwort passt, gibt es auch eine freie Zeile, wo Sie Ihre Meinung eintragen können.
Diese Zettel gehören dann Ihnen, Sie können sie mitnehmen. Vielleicht ist er eine Grundlage, sich weiter mit dieser Frage zu beschäftigen.
Und weil ich – ehrlich gesagt – auch ein wenig neugierig bin, wer denn Jesus für sie ist, möchte ich Ihnen auch noch einen zweiten, identischen Zettel austeilen. Und Sie bitten – wenn Sie für sich eine Antwort gefunden haben – auf diesem zweiten Zettel auch diese Antwort anzukreuzen oder einzutragen. Und dann am Ende mir diesen Zettel zu geben.

#Zettel austeilen.
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Wer ist Jesus für andere?

Um sich der Frage anzunähern, wer denn Jesus für mich ist, können wir mal zuerst einen Blick werfen darauf, wer Jesus für andere ist.

Wer ist Jesus im Koran?[i]

Was ich bei meinen Recherchen im Koran über Jeus gefunden habe, hat mich ziemlich  überrascht. Isa, wie Jesus hier heißt, hat viele Parallelen zu dem Jesus der Bibel. Jesus wird als großer Prophet beschrieben, sogar  als Messias bezeichnet[1]. Auch „ein Geist von Gott“ und ein „Wort von Gott“ wird Er genannt. Allerdings wird damit nicht seine göttliche Identität bestätigt, sondern lediglich seine übernatürliche Zeugung.

Ich möchte hier nicht näher darauf eingehen, das wäre so viel, man könnte eine eigene Predigt darüber machen. Nur muss natürlich das Entscheidende noch gesagt werden: Der Koran verurteilt den christlichen Glauben an Jesu‘ Gottessohnschaft und Seinen stellvertretenden Tod am Kreuz scharf.

Wer ist Jesus für die Zeugen Jehovas?[ii]

Die Zeugen Jehovas sagen, dass Jesus Gottes Sohn ist, aber dass Er nicht Gott ist. Das bedeutet: sie lehnen die Dreieinigkeit ab. Sie lehren, dass Jehova, also Gott, Jesus als den höchsten der Engel geschaffen hat. Und dass Jesus dann alle anderen Dinge schuf. Als er im Alter von 30 Jahren getauft wurde, sei er von Gott mit heiligem Geist zum Hohenpriester gesalbt worden.

Wer ist Jesus für die Anthroposophen?[iii]

Obwohl sich der religiöse Zweig der Anthroposphen ‚Christengemeinschaft‘[2] nennt, haben sie mit dem Christus der Bibel recht wenig zu tun. Sie nehmen einige Begrifflichkeiten aus der Bibel und legen sie auf ihr vollkommen esoterisches Bild. Um nur einen Punkt zu nennen:
Aus „Jesus“ und „Christus“ haben sie zwei Personen gemacht, Christus hätte sich bei Jesu Taufe im Jordan für drei Jahre in Jesus von Nazareth inkarniert und in ihm den irdischen Tod erlebt. Nach seinem Tod am Kreuz sei er zum „Ich“ der neu werdenden Erde geworden, deren Aura sich verändert habe, und so weiter.

Nun wenden wir uns der Bibel zu:

Wer ist Jesus für die Pharisäer?

Weil die Pharisäer sich streng an die Gebote in der Thora hielten und jedes andere Verhalten strikt ablehnten, sahen sie in Jesus einen, der gegen Gottes Gebote verstieß und der Gott lästerte[3]. Weil aber immer mehr Volk Jesus folgte, sahen die Parisäer in Ihm auch einen Aufrührer und der in ihren Augen den Frieden im Land gefährdete. Deswegen wollten sie ihn beseitigen, was sie ja auch geschafft haben.

Wer ist Jesus für das Volk seiner Zeit?

Jesus selbst wollte das wissen und fragte Seine Jünger danach:

»Was sagen die Menschen, wer ich bin?
Die Jünger erwiderten: »Einige halten Dich für den wieder auferstandenen Täufer Johannes, andere halten Dich für den wiedergekommenen Elija, und noch andere meinen, Du seist einer von den alten Propheten.« Markus 8,27-28[4]

Hm, das ist ja so klar wie Kloßbrühe – Die Menschen haben völlig unterschiedliche Vorstellungen, wer Jesus sein könnte.  ?

Wer ist Jesus für seine Jünger?

Gleich im Anschluss an diese Frage von Jesus, wer Er denn in den Augen der Menschen sei, stellte Er diese Frage Seinen Jüngern – den Menschen, die Ihm am nächsten standen:

»Und ihr, für wen haltet ihr mich?
Da sagte Petrus: Du bist Christus, der von Gott gesandte Retter!« Mk 8,29[5]

An einer anderen Stelle, wo viele Jünger Jesus verließen, fragte Er die, die noch bei ihm waren, ob sie auch weggehen wollten. Darauf antwortete Petrus:

»Herr, zu wem sonst sollten wir gehen? Du hast Worte, die zum ewigen Leben führen.
Und wir glauben und haben erkannt, dass du der Heilige Gottes bist..« Joh 6,68

Wer ist Jesus für Gott-Vater?

Er ist Sein geliebter Sohn:

Eine Stelle, die sicher die meisten kennen: Bei der Taufe Jesu im Jordan tat sich der Himmel auf, der Geist Gottes fuhr wie eine Taube herab auf Jesus, und eine Stimme – vom Himmel herab sprach:

»Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.« Matth 3,17

Gott-Vater spricht diese Worte noch einmal, bei der sogenannten ‚Verklärung Jesu‘, als Jesus mit drei Seiner Jüngern auf einen Berg stieg:

»Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; auf Ihn sollt ihr hören!« Matth 17,5[6]

Er wollte mit Seiner ganzen Fülle in Ihm wohnen:

»Gott hat beschlossen, mit Seiner ganzen Fülle in Ihm [-Jesus] zu wohnen…« Kol 1,19a

Er wollte durch Jesus die Menschen mit Sich versöhnen:

der Vers von vorhin geht weiter:

»… und alles im Himmel und auf der Erde durch Ihn mit Sich zu versöhnen.
Ja, Gott hat Frieden gestiftet, als Jesus am Kreuz sein Blut vergoss.« Kol 1,19b-20

»Es ist in keinem anderen das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen!« Apg 4,12

Gott-Vater wollte, dass Jesus Leben gibt – wie Er selber:

»Denn wie der Vater das Leben in Sich hat,
so hat Er auch dem Sohn gegeben, das Leben in Sich zu haben.«Joh 5,26

Gott-Vater hat Jesus das Gericht übergeben:

»Denn der Vater richtet niemand,
sondern hat alles Gericht dem Sohn übergeben.« Joh 5,22[7]

Jesus sagt selbst von Sich:

»Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.« Mt 28,18

Wie sieht Jesus Sich selbst? – Wer ist Jesus – nach Seinen eigenen Worten?

Also mir sind da gleich Seine „Ich bin-Worte“ eingefallen:

»Ich bin das Licht der Welt.«[8] 8,12

»Ich bin die Tür.«[9] 10,7.9

»Ich bin der gute Hirte.«[10] 10,11.14

»Ich bin die Auferstehung und das Leben.«[11] 11,25

»Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.«[12] 14,6

»Ich bin der wahre Weinstock.«[13] 15,1.5

Auch da steckt sooooo viel drin, das können wir heute nicht alles anschauen.

Wer ist Jesus für mich?

Jetzt bleibt am Schluss noch die Frage zu beantworten: Wer ist Jesus für mich, Heidi Gühring?

Zunächst: Jesus ist mein Erlöser, Er hat mich durch Seinen Tod von der Sünde befreit und den Weg frei gemacht zu Gott, dem Vater.

Und dann: Da Gott Geist ist, und man einen Geist nicht sehen kann, kann ich in Jesus sehen, wie Gott ist. Und ich kann durch Jesus wissen, was Gott von mir möchte. In seinem Handeln ist Er mir Vorbild. Und alles, was Er gesagt hat, dient mir dazu, zu einem besseren Leben zu kommen; zu einem friedlicheren, zufriedeneren, fröhlicheren, glücklicheren Leben zu gelangen.

Dazu möchte ich Ihnen kurz zum Abschluss ein Beispiel erzählen:

Schon viele Jahre bete ich darum, Gottes Liebe für mich auch in meinem Herz zu spüren. Dass Gott mich liebt, weiß mein Verstand schon lange, es steht ja auch oft genug in der Bibel. Aber mein Herz hatte es nicht geschafft, diese Wahrheit auch zuzulassen und anzunehmen.

Jetzt war ich am vergangenen Samstag in Karlsruhe zu einem Anbetungsabend. Unter anderem lasen wir dort einige Verse aus dem Hohelied aus der Bibel. Ich kannte diese Verse schon, ich hatte sogar schon ein mehrtägiges Seminar zum Hohelied besucht. Aber dieses Mal, am Samstagabend, gefiel es dem Heiligen Geist, mich ganz neu zu berühren. Ich lese ihnen einmal die drei Verse vor:

»Mein Geliebter erhebt Seine Stimme und spricht zu mir: „Steh auf, Meine Freundin, Meine Schöne, und komm!… Meine Taube in den Schlupfwinkel in der Felsen, im Versteck an den Felsstufen, lass Mich deine Gestalt sehen, lass Mich deine Stimme hören! Denn deine Stimme ist süß und deine Gestalt anmutig.“«Hld 2,10.14

Ich wusste, dass das Worte sind, die Jesus zu Seiner Braut, also zu der gesamten christlichen Gemeinde spricht, – insofern auch zu mir. Aber dann wies unser Leiter darauf hin, dass mit den Worten in der letzten Zeile „deine Stimme ist süß und deine Gestalt anmutig“, dass damit ich gemeint bin. Dass Jesus meine Stimme süß findet und meine Gestalt anmutig. – Das fiel in mein Herz. – Und im gleichen Moment fühlte ich das Feuer von Jesu Liebe für mich in meinem Herz, ich fühlte Seine brennende Liebe für mich…

Ich glaube, das ist das zentrale, was Jesus für mich ist: Dass ich mich von Ihm absolut, unbedingt, vollkommen und brennend heiß geliebt weiß.

Dem Herrn sei Lob, Ehre und Dank. Amen.

[1] Sure 3,45

[2] Die Christengemeinschaft ist eine aus der Anthroposophie hervorgegangene Kultusvereinigung.

[3] »Da kamen zu Jesus Pharisäer und Schriftgelehrte aus Jerusalem und sprachen: Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Ältesten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen.« Matth 15,1-2

[4] parallel: Mt 16,13-14;  Lk 9,18-19

[5] parallel: Mt 16,15; Lk 9,20

[6] Parallel: Mk 9,7; Lk 9,35

[7] »…damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.« V 23.24

[8] »Wer Mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.«

[9] »…zu den Schafen… Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.«

[10] »…der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe… Ich bin der gute Hirte; und Ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich.«

[11] »Wer an Mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.«

[12] »Niemand kommt zum Vater außer durch Mich.«

[13] »Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.«

[i] [https://www.orientdienst.de/muslime/minikurs/charakter_jesu/]

…weiss spannendes über Isa (Jesus) zu berichten. Weiss der Koran mehr als wir ahnen?

Die betreffenden Verse setzen am Ende jener langen Zeit an, während welcher die «Menschen der Schrift» (damit sind Christen und Juden gemeint) keine Propheten mehr erhalten hatten, die zu ihnen sprachen. Diese dunkle Periode der Weltgeschichte mochte etwa 400 Jahre gedauert haben. Da entschied sich Allah in seiner Weisheit, etwas Ungewöhnliches zu tun. Davon berichtet der Koran in der Sura Al-Imran. Er entschied sich, einen zu senden, der die Welt verändern würde.

Dazu liess er den Engel Jibrial (Gabriel) zu einer Jungfrau namens Maria reden. Und so nahm die Geschichte, die die Welt veränderte, ihren Lauf.

Der Engel und die Jungfrau

Sura 3,45 schildert: Damals sprachen die Engel: «O Maria, siehe, Allah verkündet dir ein Wort von Ihm; sein Name ist der Messias, Jesus, der Sohn der Maria, angesehen im Diesseits und im Jenseits und einer von denen, die (Allah) nahestehen.»

In dieser Sura ist verborgen, warum die Muslime zwei wundervolle Namen für Isa (Jesus) haben: «Isa Kalimatullah» (Wort Gottes) und «Isa Ruhullah» (Geist Gottes). Jibrial kündet an, dass Maria Allahs Gesandten zur Welt bringen würde. Allahs «Wort» und «Geist» wurden in Maria hinein gepflanzt – sie wurden Fleisch in Form eines Babys. Allah wies Maria an, es «Isa Masih» zu nennen, was soviel heisst wie «der Gesalbte» oder «der Verheissene». Ein Zeichen für alle Nationen, wie Sura Al-Anbiya 21,91 bestätigt. Dort steht: «Und der Maria, die ihre Keuschheit wahrte, hauchten Wir von Unserem Geist ein und machten sie und ihren Sohn zu einem Zeichen für die Welten.» Bereits 758 Jahre vor Isas Geburt schrieb der Prophet Jesaja: «Die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird seinen Namen Immanuel nennen.» (Die Bibel, Jesaja 7,14). Übersetzt heisst das: «Allah mit uns».

Der Koran malt Isa herrlich vor Augen: Er ist Allah’s Kalim und Ruh – verheissen und gesalbt.

[http://www.jesus.ch/information/christentum_und_andere_religionen/islam/194577-jesus_im_koran.html?page=show]

[ii] Sie glauben auch, dass Jesus 1914 von Gott als König im Himmel eingesetzt worden sei, und sie erwarten den Anbruch seiner 1000-jährigen messianischen Königsherrschaft über die Erde.

[https://www.gotquestions.org/Deutsch/Zeugen-Jehovas-Christen.html]

[https://de.wikipedia.org/wiki/Lehre_der_Zeugen_Jehovas#Mensch,_Opfertod,_Auferstehung]

[iii] „Ein allmächtiges geistig-physisches Gotteswesen ist der Daseinsgrund der Himmel und der Erde, das väterlich seinen Geschöpfen vorangeht.“

Christus, durch den die Menschen die Wiederbelebung des ersterbenden Erdendaseins erlangen, ist zu diesem Gotteswesen (=Gott) wie der in Ewigkeit geborene Sohn.

In Jesus trat der Christus als Mensch in die Erdenwelt.“

[http://www.bible-only.org/german/handbuch/Christengemeinschaft.html]

[https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Christengemeinschaft]

[https://anthrowiki.at/Christengemeinschaft]